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Im Iran werden kostenlose Geschlechtsumwandlungen zur Unterdrückung der Homosexualität eingesetzt

Für Homosexuelle im Iran mag eine Geschlechtsumwandlung die Entscheidungt zwischen Leben und Tod darstellen

Der Iran ist neben Thailand das Land mit den meisten Geschlechtsumwandlungen, da die Kosten von rund 3.000 Dollar von den Krankenkassen getragen werden müssen. Wie der "Guardian" berichtet, haben sich 2007 offiziell 20.000 Menschen geschlechtlich umwandeln lassen, inoffiziell waren es bis zu 150.000. Grund für die Operationen ist das Verbot der Homosexualität im Iran. Hierfür droht die Todesstrafe, da der Koran die gleichgeschlechtliche Liebe verbietet. Transsexualität hingegen ist erlaubt. Daher sind Geschlechtsumwandlungen "eine religiös legale Option für heterosexuelle Menschen mit Vorlieben für gleichgeschlechtlichen Sex", so der Geschlechtstheoretiker Afsaneh Najmabadi. Menschen aus dem gesamten Mittleren Osten kommen in den Iran, um sich geschlechtlich umwandeln zu lassen. Der auf den ersten Blick liberal wirkende Umgang des Iran mit Transsexualität stammt dabei noch aus den Zeiten von Khomenie, der die Position vertrat, Transsexuelle seien krank und ihnen müsse geholfen werden. Der Umgang mit Homosexuellen, die nach iranischem Recht und Praxis exekutiert werden, verdeutlicht, dass es sich hier aber nicht um eine als Liberalität misszuverstehende iranische Praxis handelt. Im Gegenteil soll mit dieser Praxis die binäre Geschlechtsnorm durchgesetzt werden, wobei bei Transsexuellen entsprechend eine operative Anpassung erfolgt, während Homosexuelle per Exekution aus der Gesellschaft herausgenommen werden. Auf individueller Basis dürfte diese Praxis dann auch tatsächlich dazu führen, dass sich Homosexuelle gegebenenfalls für eine Geschlechtsumwandlung entscheiden, um der Exekutionsandrohung zu entgehen und dennoch sexuell-partnerschaftliche Beziehungen mit Mitgliedern des gleichen Geschlechts führen können.

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