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Frankreich: Vernunft siegt gegen Hass

Nach Neuseeland ist Frankreich nun das nächste und 14. Land, welches die Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften eingeführt hat. Damit hat die derzeitige französische Regierung unter Hollande ein Wahlversprechen eingelöst. Homosexuelle sind in Frankreich ab jetzt juristisch komplett gleichgestellt. Gesellschaftlich ist die Gleichberechtigung freilich noch nicht endgültig durchgesetzt. Dies haben auch die überraschend gut besuchten wütenden Demonstrationen gegen die Homo-Ehe noch einmal gezeigt, die konservativ-klerikale und rechtsradikal-neofaschistische Kreise in erschreckender Bündnisgemeinschaft vereinten. 

 

Sicherlich ist das Demonstrationsrecht ein unveräußerlicher Bestandteil einer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft, die Dissenz nicht kriminalisiert, sondern ihm die Möglichkeit zur auch öffentlichen Äußerung gibt. Dessen unbeschädigt, ist aber festzustellen, dass die Demonstranten gegen die Ehe für homosexuelle Paare sich nicht für emanzipatorische Ziele und nicht für die Menschenrechte, sondern gegen die Menschenrechte richteten. Sie stehen nicht dafür ein, Hindernisse auf dem Weg zum Glück für andere oder sich selbst zu beseitigen, sondern sie wollen Hindernisse schaffen oder erhalten, um anderen das Glück zu verwehren, welches sie selber bereits genießen. Die Demonstrationen gegen die Homo-Ehe in Frankreich sind so nicht durch Menschenliebe und Respekt, sondern durch Hass und Menschenverachtung motiviert.

 

So beklemmend die teils gewalttätigen Demonstrationen der Homo-Hasser auch gewesen sind, so zeigt bereits die Verabschiedung des Gesetzes, dass sie auf verlorenem Posten kämpfen. Die Wirklichkeit der neu entstehenden Ehen und Familien wird ihnen den gesellschaftlichen Boden entziehen und schon morgen wird ihr Rufen vergessen sein oder höchstens als Kuriossum der Geschichte in Erinnerung bleiben. 

 

Derweil werden - da haben die Homo-Hasser wohl Recht - bisexuelle Lebensgemeinschaften und Intersexuelle, die Merkmale beider Geschlechter aufweisen und aufweisen möchten, die nächsten sein, die ihre Rechte erhalten werden.

 

Die Ehe von morgen wird so nicht mehr die Ehe von heute sein, sondern eine Institution, die alle Liebesbeziehungen zwischen zustimmenden und zustimmungsfähigen  Menschen umfasst. Natürlich nicht die Pädophilie - wie die Homo-Hasser behaupteten - weil hier die Basis der wechselseitigen Zustimmungsfähigkeit fehlt, wohl aber auch Lebensgemeinschaften, die mehr als zwei Personen einschließen.

 

Die Einführung der Ehe für Homosexuelle in Frankreich ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer Gesellschaft der Akzeptanz pansexueller Lebensweisen, die gleichzeitig eine Gesellschaft der Solidarität sein wird, weil Liebe nur akzeptiert werden kann, wenn ihr Raum zu Entfaltung gegeben und Barrieren niedergerissen werden.

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