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Papst Franziskus: Gleichberechtigung Homosexueller als Wille des Teufels?

Der zurückgetretene Papst Benedikt XVI, alias Kardinal Ratzinger, zuvor Leiter der Glaubenskongregation und damit Nachfolger der blutigen Inquisition, hatte zu keinem Zeitpunkt Zweifel an seiner Ablehnung jedweder anderen sexuellen und partnerschaftlichen Lebensformen gelassen als dem der heterosexuellen Ehe. Sexualität außerhalb der Ehe, „nicht-natürliche“ Empfängnisverhütung, und noch stärker Homosexualität und Pansexualität waren wir ihn sündhaft und mit dem Willen Gottes nicht vereinbar. Entsprechend verurteilte er auch eine pansexuelle Kultur, die er als Hauptursache von HIV brandmarkte. Die pansexuelle Kultur reduziere Sexualität auf reinen Lustgewinn und degradiere damit ihre tiefer gehende Bedeutung, hieß es in einer päpstlichen Erklärung.

 

Zurückgetreten mag Ratzinger vom Papstamt sein wegen eines ihm vorgelegten umfassenden Dossier zu homosexuellen Aktivitäten auch höchster Würdenträger der katholischen Kirche.  Ob er auch persönlich erpressbar war, bleibt derweil unbekannt.

 

Sicher ist,  dass die Sexualfeindschaft der katholischen Kirche und ihre Intoleranz gegenüber allen von der Heteronormativität abweichenden  Lebens- und Liebesformen seit jeher einhergeht mit sexuellen Exzessen ihrer Würdenträger, die nicht wegen ihrer homo-, hetero-, oder bisexuellen Orientierung als exzessiv zu bewerten sind, sondern  wegen ihres Gewalt- und Missbrauchscharakters. Aber auch jenseits von Kindesmissbrauch und direkter Gewalt, ist die Sexualität der katholischen Priesterschaft in ein destruktives Netzwerk aus Geheimhaltung und Erpressung eingebettet.

 

Der neue Pabst Franziskus plädiert aktuell für eine Kirche der Armen und scheint sich auch deshalb seinen Namen gegeben zu haben. Obwohl er tatsächlich noch als Jorge Mario Bergoglio für eine mindestens dargestellte Bescheidenheit in seiner Heimat Argentinien bekannt gewesen ist,  wandte er sich damals andererseits entschieden gegen die Theologie der Befreiung und scheint eine nicht unmaßgebliche Rolle im Sinne einer Duldung von Verhaftung und Folter nicht seiner Linie folgender jesuitischer Ordenbrüder gespielt zu haben.

 

Keine Hinweise liegen derzeit vor, dass dieser Papst etwas ändern wird an der katholischen Sexualfeindschaft und ihrer Homophobie. Wahrscheinlicher scheint, dass das katholische Doppelspiel öffentlicher Verurteilung von außerehelicher Sexualität und Homosexualität bei selbst praktizierten sexuellen Exzessen mit Erpressung und Gewalt beibehalten werden wird.

 

Hierfür spricht insbesondere, dass es kein anderer war als der jetzige Papst Franziskus, der als Jorge Mario Bergoglio zwar nicht gegen die menschenmordende Militärdiktatur in Argentinien, wohl aber später gegen die demokratisch gewählte Regierung von Cristina Fernández de Kirchner kämpfte.  Dieser Kampf des heutigen Papst Franziskus gegen die argentische Regierung beruhte auf seiner Sorge wegen der durch diese Regierung konsequent umgesetzten Gleichberechtigung Homosexueller und Transsexueller, die ihn offenbar bei weitem mehr beunruhigte als es zuvor eine systematische Politik der Kindesentführungen, des Verschwindenlassens und der Massenmorde durch die argentinische Militärregierung tat. Dabei ging er in einem Brief sogar so weit, die Gleichberechtigung Homosexueller als Ausdruck des Wirkens des Teufels zu bezeichnen.

 

Bezüglich der Sexualgewalt der katholischen Kirche ist daher von diesem Papst wohl nur ein „Weiter so“ zu erwarten. Die katholische Kriche wird sich wohl erst ändern, wenn die Gesellschaft sich soweit geändert hat, dass Hass und Sexualgewalt in ihr keinen Platz mehr finden. Bis dies der Fall ist, ist zu befürchten, dass die katholische Kirche auch unter dem neuen Papst Franziskus weiterhin in geistiger Bruderschaft stehen wird mit homophoben Extremisten, die wie in Iran oder Saudi-Arabien, Homosexuelle auspeitschen, köpfen und erhängen lassen, wie in Uganda homosexuelle Menschen mit jahrzehntelanger Haft bedrohen oder ihnen,wie in der russischen Föderation, jedes öffentliche Auftreten unter Androhung von Gefängnisstrafen untersagen wollen.

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