Ankara (dts Nachrichtenagentur) - In der Türkei ist die Zeitschrift "KAOS GL", die über Themen von und für Homo- und Transsexuelle schreibt, online gegangen. Die Zeitschrift gibt es seit 1994 in Papierform und bietet eine Plattform für die sogenannten LGBT - Lesben, Gays, Bisexuelle und Transsexuelle.

 

Jetzt sollen auch diejenigen erreicht werden, die sich nicht trauen, sie in der Öffentlichkeit zu kaufen.

 

Umut Güner vom KAOS-Verein betont, dass auch viele LGBTs im Verborgenen leben. "Das war auch ein Grund, weshalb wir diese Online-Seite gegründet haben. Viele trauen sich nicht, eine solche Zeitschrift mit nach Hause zu bringen. Nicht nur das, sie trauen sich gar nicht erst, eine solche Zeitschrift zu erwerben. Das ist verständlich, denn leider ist das Risiko sehr groß."

 

Auf der Seite www.kaosgldergi.com können Leser die aktuelle Ausgabe sehen, oder alle Ausgaben als PDF herunterladen. In Metropolen sei es leichter, sich als Homosexueller zu verstecken. In kleinen Städten sei das viel schwieriger.

 

"Wenn es der Umgebung auffällt, dass jemand homosexuell ist, kann es sein, dass der oder diejenige aus seiner Wohnung geworfen wird oder die Arbeit verliert. Das alles kann dazu führen, dass das Leben unerträglich wird", so Güner.

 

Er geht jedoch davon aus, dass mit der Zeit sich immer mehr Menschen trauen werden, die Zeitschrift KAOS GL am Kiosk zu kaufen.

 

Von einer pansexuellen Gesellschaft ist die Türkei noch weit entfernt. Aber sie ist andererseits ein widersprüchliches Land, wo viel Unterdrückung, aber auch Toleranz zu finden ist. Ihr Weg nach Europa mag ihr mit dazu verhelfen, die Toleranz auszubauen und die Unterdrückung zu überwinden.